Die Story eines 25jährigen Musikers unterwegs in den Seventies von San Francisco nach Rio. Mit Rückblicken in die 60er Jahre, als die Jugend erwachte zum Beat der Schlagstöcke und zum Yeah-Yeah der Stones und Beatles. Als eine Generation den Sound der Freiheit in elektrisch verstärkten Gitarren suchte, in Sex, Drugs & Rock 'n' Roll. Und Stadtkinder übten als «Härdlüttli» ein spirituelles Leben im Einklang mit Mutter Natur.
Das epische Zeitdokument aus der Feder von Roland Zoss lässt die 70er Jahre nochmals erblühen – für alle, die nicht dabei sein konnten. In berauschend poetischem Berndeutsch. Halb Roadmovie, halb Entwicklungsroman mit einer Prise Humor und viel Flower Power.
«Ich wollte nie zu denen gehören,
die ihre Träume verraten.
Ich wollte nie einer werden,
der weiss, wo er hingehört.
Ich wollte die Welt umkreisen als Kind,
die Sonne besingen, den Wind.
Dann und wann eine Freundin haben
eine Nacht lang wie ein Leben.
Und beim Erwachen
die Weisheit der Bäume spüren.»
Wältliteratur uf Bärndütsch?
Ds Skript vo «Hippie-Härz» het zwöi Jahr lang der Arbeitstitel «Wält-Musig» treit.
Derby han i mi gfragt: Wäri eigetlech «Wält-Literatur» uf Bärndütsch o müglech? Der Mani Matter u der Jeremias Gotthälf sy ja gopfertori nach dranne gsi. Eis isch sicher: Bärndütsch isch eiget, bodeständig: eifach Musig im Muu. Es wältsschöns, extrem vielsyttigs Alemannisch, wo mit syr Sprachmelodie töif i ds Seeleläbe yne gryft.
Bärndütsch serviert dir e charmante Gout vo Französisch. Es het Spazig für nes tschents Italiänisch Ambiente. U we de mal tschegget hesch, dass sogar Serbokroatisch dür ds Bärndütsch strielet und der spanisch Macho am Schuttmatch by jedem Goal vo de Young Boys uf Änglisch fänet. De chunnsch äbe glych wieder uf die glungnegi Idee, dass e Bärndütsch-Erzähler ging o chli Wältliteratur schrybt.
«Hippie-Härz – e Trip dür d Seventies» | Textauszüge:
Die nöji Wält | Musik-Jingle auf YouTube
Es isch lang här. Ds Läbe het no nid so nes Gwicht gha, denn. Fädereliecht sy d Momänte verbygschwäbt. U der Micha isch eifach nume glücklech gsi, wo d Sunne dür ds Kabinefänschter het ynegschune u sy Arm berüehrt.
D Aazeig Fasten seat belts isch abglöscht. Dusse vor em Kabinefänschter sy d Alpe verbyzoge: E Herde vo wysse Bärgspitze, sit Hunderte vo Jahr ghüetet u gmulche vo re güetige Hand.
No het sech der Schnee uf de Gipfle obe gha. Hie het e See us em Dunscht glüüsslet, dert het sech e Glescherzunge töif i ds Tal abe gschläcket. I nes Land voll Hüser u Stedt mit em ne Spinnhuppele-Netz vo Strasse. Alles isch düür gsi. Sit Monete het Europa nach Luft gschnappet. Ke Gutsch Räge! Ds Gwächs am Verdore. D Matte stoubtroche. E Summer wis ne no nie het ggäh. I de Ställ het ds Veh brüelet. Im Wald hei d Tanne knirschet vor Durscht. U d Hüehner, die sy ungschlachtet verräblet.
Uf de Fernsehkanäl het me vo re «Jahrhundert-Dürri» gredt. Me het Klimaszenarie entworfe, het Statistike vergliche. Und wül d Ökonome und d Ökologe uneins sy gsi, sy d Politiker am runde Tisch zämegsässe u hei sech d Meinig gseit: «Ds Klima geit der Bach ab, wäge der kapitalistische Wirtschaft!» hei es paar Linggi gseit. «Das isch alls nume e dummi Angschtmacherei!» hei die Bürgerleche zrügggäh, u de Lingge d Chuttle putzt. Und e schreege, grüene Vogel het uf ds T-Shirt gschribe: D Mueter Ärde chunnt i d Wächseljahr!
All you need is love
Si het indische Chai ufgsetzt, d Vorhäng zuezoge u d Spotlampe mit em ne rote Schleier abdeckt. De teilt si uf em Nachttischli ds Methylen-Dioxy-Amphetamin vom Paul i zwo Hälftine. Zäme spüele si dä bitter Stoff abe.
D Lunge schaffe normal. E Song hanget im Ruum: All you need is love. Ds Härz schlaht glychmässig. Der Micha het ds Hemmli abzoge u fahrt sech über Bruscht u Buuch. Love is all you need. De rollt d Hut ihres Sägel uus u d Lungeflügel näh Kurs uf ds Unbekannte. All you need is love. Tuusig Wattejahr göh verby. Schatzblutt lige si uf de Chalchsteiklippe am Rand vom zarte Ozean. D Bluse wyt offe. Love is all you need. D Julia-Nofretete, isch d Prieschtere am Papyrusfluss! Uferstande, nöigebore u früsch gschminkt. Dance together now.
Tanze, tanze, uf Zääjespitze die nöji Zyt ytanze. Du Schutzheiligi vor Erregig! Du Sunnechünigin. Love is all you need. Ds Muu e Spycher vo Sesam u Zimet. D Bruschtbeeri süessi Tollchirsi. Und dert im Tämpel steit der Penis göttlech erregt: Dance together now. Tanz, tanz der Schwalbeschwanz, chumm! Born to be wild. Liebi hie, Liebi da, Liebi im All und überall!
D Uhre stöh still. D Härz stöh still im Orbit vo der Luscht. Flüschterströmli verchupfere March u Bei, zucke us de Nasewurzle. Aagschlosse a ds intergalaktische Närvesystem. Can you hear me mayor Tom? Lovelove. Du und ig ändlech unändlech!
He hallo? Lost öpper mit? Fründ oder Fynd? Härzspione? Stärnstunde-Streuer? Langsam verlüüre d Gägeständ ihri Farb, d Körper ihres Bouquet. De schiebe sech vier Wänd us der Unändlechkeit zäme. Julia u Micha gheie zrügg uf ds Bett im Bachsteizimmer z Berkeley.
Isch es das gsi? Love is all you need. Si waage chuum meh z schnuufe. Nume no es paar Sekündeli so blybe, synchron vor Scheitle zur Sohle. Love is all you need. Der Flow vergeit, aber e grossi Zärtlechkeit blybt.
Das unkonventionelle 9½-stündige Hörbuch schlägt eine Brücke von der Literatur zur Musik. Die 12 Kapitel Flower Power werden umrahmt von Gitarrensounds von Jean-Pierre von Dach und Christian Blaser sowie von Liedern von Roland Zoss. Es erzählt der Autor persönlich in Berndeutsch, einer der ausdrucksvollsten Mundarten im alemannischen Raum. Eine Stimme, der man gerne zuhört.
Auch erhältlich als Taschenbuch (274 Seiten) und E-Book
Das Taschenbuch (274 Seiten) ist als «Book on Demand» im Shop sowie im Buchhandel bestellbar.
Ebenfalls erhältlich als E-Book
«Hippie-Härz gehört zu den bedeutendsten Mundartpublikationen des neuen Jahrhunderts. Es ist die Machart, die Komposition der einzelnen Episoden und der Stil mit seinen Variationen in der Wortwahl, der einen bewussten Gestaltungswillen verrät, weit entfernt von der üblichen journalistischen Reportage. Herzliche Gratulation zu diesem Meisterwerk!»
Roland Ris, eremitierter Prof. für Germanistik | 2022
«Hippie-Härz ist ein Tauchgang in die Tiefen der Siebzigerjahre. Ein Lebensgefühl, erzählt in schillernden Bildern von einem der das Glück auf den Saiten der Gitarre suchte. Und die Kraft in der Weite der Natur. Ein Roadmovie für alle, die von einem Leben in Selbstbestimmung und Harmonie mit unserem Planeten träumen!»
«En ungloublechi Vielfalt a Bilder, Farbe, Düft u Gedanke, a Ydrück u mängisch scho fasch vergässene Dialäkt-Usdrück. U dür alls düre gspürt me di grossi Liebi zu de Böim, zur Mueter Ärde u zu de Mönsche.»
Helena Altwegg
Ich danke:
Buchlektor Ben Vatter, Tonmeister Peter v. Siebenthal, Jean-Pierre v. Dach für die Sounds aus «ÄngelsMusic», Christian Blaser für feine Gitarren-Jingles und Lara Schroeter, die «Hippie-Härz» wieder zum Schlagen gebracht hat.